Schützen Sie sich vor Zecken!

Schützen Sie sich vor Zecken!

Jetzt ist gerade wieder Hauptsaison für die kleinen Spinnentiere. Sie krabbeln im hohen Gras oder an Sträuchern bis zu einem Meter hoch, und lassen sich dann von vorbeikommenden Warmblütern abstreifen.

Sie bewegen sich dann auf eine gut durchblutete Stelle des Körpers zu und beißen sich fest. Der anschließende Vorgang des Blutsaugens kann viele Stunden dauern. Werden sie nicht gefunden und fachmännisch entfernt, lassen sie sich vollgesogen fallen. Mit einem Zeckenbiss können gerade beim Menschen unterschiedliche Gefährdungen entstehen, die sich bis zu lebensbedrohlichen Zuständen ausweiten können.

Zecken sind Wirte für verschiedenste Erreger, die über 50 unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. Die meisten davon sind in Deutschland glücklicherweise sehr selten, wie die sogenannte Hundemalaria oder auch Babesiose.

Zwei dieser Erkrankungen verdienen aber unsere besondere Beachtung.

  • Die Borreliose kann als Infektionskrankheit schwere Schäden anrichten. Das Bakterium Borrelia burgdorferi kann die Gelenke, das Nervensystem, das Gewebe, aber auch die Organe befallen. Soweit die Forscher wissen, überträgt vorwiegend die Zecke diese Krankheit. Jährlich infizieren sich einige 10.000 Menschen in Deutschland. Als Symptome gelten Abgeschlagenheit, Fieber und vor allem in den Wochen nach dem Stich eine ringförmige Rötung um die Stelle, die jedoch nicht in allen Fällen auftreten muss. Oftmals ist der Körper imstande sich selbst zu heilen, so dass man damit rechnet, dass nur ein kleiner Teil der Infizierten auch wirklich erkrankt. Rechtzeitig erkannt, kann der Arzt mit einem Antibiotikum helfen. Man geht davon aus, dass das Bakterium entweder sofort oder erst relativ spät, also einige Stunden nach dem Stich, in den Körper gelangt. Für die Borreliose liegt keine Impfmöglichkeit vor. Borrelien entwickeln und vermehren sich sehr langsam, so ist ihr Nachweis erst nach frühestens sechs Wochen möglich. Deshalb kann eine antibiotische Therapie auch nach Monaten noch angesetzt werden.
  • Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird geschätzt von etwa 2% der Zecken übertragen. Diese gefährliche FSME-Viren-Infektion kann mit grippeähnlichen Symptomen überstanden sein. In schwereren Fällen kann sich daraus aber auch eine Hirnhautentzündung bis hin zu einer schweren Schädigung des Rückenmarks entwickeln, die auch zum Tode führen kann. In Deutschland wurden 2015 219 Fälle der FSME bekannt. Eine Impfung kann die Infektion mit dem Virus verhindern oder zumindest in ihren Folgen mildern. Die Ständige Impfkommission in Deutschland gibt daher für die Bewohner der Risikogebiete eine dringende Empfehlung ab, sich gegen das FSME Virus mit der Zeckenschutzimpfung impfen zu lassen. Große Teile Bayerns gehören zu den Risikogebieten.

Sprechen Sie mit uns über eine mögliche FSME-Impfung, die in drei Teilschritten erfolgt. Wir beraten Sie zu allen wichtigen Faktoren. Wenn Sie sich schon impfen haben lassen, denken Sie bitte daran, dass der Impfschutz spätestens nach fünf Jahren erneuert werden sollte. Kontrollieren Sie also Ihren Impfpass. Der beste Schutz allerdings bleibt nach wie vor die Vorbeugung. Wenn Sie mit Ihren Kindern auf die Wiese, in den Wald oder ins Unterholz gehen, sorgen Sie trotz hoher Außentemperatur dennoch immer für eine sichere Bedeckung der Haut.

Dazu gehören auch Socken, die über die Hosenbeine gezogen werden. Zecken werden so gut wie nie in Höhen über einem Meter gefunden, aber bleiben Sie achtsam. Nach der Rückkehr sollte immer eine gute Sicht-Untersuchung des ganzen Körpers stattfinden. Dazu sollten Ältere durchaus ihre Lesebrille benutzen. Frühzeitig entfernte Zecken richten den wenigsten Schaden an. In der Apotheke erhalten Sie die wirksamsten Zecken-Zangen sowie eine genaue Anleitung, wie Sie eine Zecke sicher entfernen können.